Fachtagung citelligent 2024
Die Fachtagung gibt Städten und Gemeinden konkrete Hilfestellungen bei der Konzeption und Umsetzung von Smart City Projekten.
Zielpublikum
- Entscheider*innen, Fachspezialist*innen, Projektleiter*innen der öffentlichen Verwaltungen (Bund, Kantone, Gemeinden)
- interessierte Personen aus Forschung, Industrie und von Zulieferern
Ort / Zeit
- 19. September 2024
- 09:00 – 17:00
- Schloss Lenzburg
Anreise
Shuttle-Busse: am Morgen verkehren Shuttle-Busse ab Bahnhof Lenzburg, Kante B um 08:10 und 08:40 zum Schloss Lenzburg, mit freundlicher Unterstützung durch Regionalbus Lenzburg.
Am Abend verkehren die regulären Busse gemäss Fahrplan ab Schloss Lenzburg zum Bahnhof Lenzburg.
Kosten
Die Teilnahmegebühren betragen (CHF, exkl. MWST):
- Regulär: 280.-
- Weitere Personen des gleichen Unternehmens bei gleichzeitiger Anmeldung: 250.-
- Student*innen / Schüler*innen: 150.-
Darin inbegriffen sind Dokumentationen der vorgestellten Lösungen, ein Apéro riche über Mittag sowie Pausenverpflegungen.
In Zusammenarbeit mit:
Programm vom Donnerstag, 19. September 2024
Begrüssung
Daniel Mosimann, Stadtamman, Stadt Lenzburg
Moderation
Christian Wohlwend, Partner, savisio AG
Einführung / Moderation
Dr. Dominik Grögler, Partner, savisio AG
Moderation
Dr. Peter Morf, Programmleiter Energietechnologien, Hightech Zentrum Aargau
Vormittag
Vorstellung der Projekte und Lösungsideen im Plenum.
09:00 – 09:15 |
BegrüssungDaniel Mosimann, Stadtamman, Stadt Lenzburg EinführungDr. Dominik Grögler, Partner, savisio AG |
09:15 – 09:40 | Menschen und Mittel im Zentrum der Gemeinden – VERDcitelligent – Inspiration und QuelleChristian Wohlwend, Partner, savisio AG Schaffung offener Orte der Begegnung: Erfahrungen aus RiggisbergProf. Dr. Christoph Minnig, Dozent, FHNW, Institut für Nonprofit und Public Management |
09:40 – 10:05 | Cyber Risk – Integrale SicherheitBewusster Umgang und selbstbestimmtes HandelnGrussbotschaft vom Bundesamt für Cybersicherheit BACS Gérald Vernez, Direktor, Stiftung digiVolution |
10:05 – 10:30 | GesellschaftspolitikEinsamkeit als gesellschaftliche Herausforderung – mit Orten der Begegnung die zunehmende Vereinsamung stoppenPatrizia Steinacher, Vorsitzende der Geschäftsleitung, Alters- und Pflegeheim Länzerthus |
10:30 – 11:00 | Pause |
11:00 – 12:15 | Energie / UmweltEnergiezukunft – auf dem Weg zum Netto-Null-ZielDr. Gianfranco Guidati, Projektleiter, Energy Science Center, ETH Zürich Klimastrategie – mögliches Vorgehen mit Fokus auf die öffentliche HandNana von Felten, Projektleiterin Klima, Kanton Aargau, Departement Bau, Verkehr und Umwelt Realisierung komplexer Projekte in GemeindenUrsula Dubois, Leiterin des Schweizer Netzwerks für Sozial- und Politikmanagement SOCIOLUTION |
12:15 – 13:30 | Mittagessen |
Nachmittag
Zu den am Vormittag vorgestellten Themen werden am Nachmittag vertiefende Workshops durchgeführt. Ziel der Workshops ist es, die Anforderungen der Teilnehmenden zu verstehen, damit die Lösungen übertragbar für andere Städte oder Gemeinden werden.
13:30 – 15:10 | Workshops:
|
15:10 – 15:40 | Pause |
15:50 – 16:30 | Vorstellung der Ergebnisse aus den WorkshopsZusammenfassung der Ergebnisse der Workshops durch die Workshopleiter*innen / Diskussion im Plenum |
16:30 – 16:45 | SchlusswortJacqueline de Quattro, Nationalrätin, Vizepräsidentin Sicherheitspolitische Kommission Nationalrat |
16:45 – 16:55 | Ausblick / VerabschiedungDr. Dominik Grögler, Partner, savisio AG |
17:00 – 18:00 | Apéro |
18:00 | Ende |
Menschen und Mittel im Zentrum der Gemeinden – VERD
Gerät die Welt zunehmend aus den Fugen? Gibt es eine Zukunft? Wohin geht die Reise? Die richtigen Entscheidungen zu treffen und selbstbestimmt sein Leben zu gestalten ist anspruchsvoll. Eine intakte, die Selbstbestimmung respektierende Gemeinschaft ist eine Lösung – Weg vom Egoismus, hin zur Gemeinschaft der Lösungsansatz.
Aus mehreren, unterschiedlichsten Problemstellungen der letzten fünf Fachreihen citelligent ist die Idee zu VERD entstanden. VERD, ein Ökosystem, das allen Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz gehört.
VERD fördert lokale Gemeinschaften und stellt Mittel für lebendige, die Selbstbestimmung respektierende Orte der Begegnung zur Verfügung. Die Menschen einer Gemeinde, eines Quartiers erhalten Mittel, mit denen sie selbstbestimmt Aktivitäten vorschlagen, auswählen und umsetzen können. Die Auswahl der Aktivitäten und eine dem Zweck und Sinn entsprechende Verwendung wird durch den Purpose-Score sichergestellt.
citelligent – Inspiration und Quelle
Christian Wohlwend, Partner, savisio AG
Die Fachreihe citelligent konzeptioniert und erprobt Lösungen und Lösungsansätze für aktuelle Problemstellungen auf kommunaler Ebene. Wie dies in der Praxis aussieht, wird am Beispiel VERD aufgezeigt.
Sehr eindrücklich wird sichtbar, wie die Vernetzung der Arbeitsgruppen zu unerwarteten neuen Lösungsansätzen führen kann. VERD ist auch ein Beispiel für den Praxisbezug der Fachreihe citelligent und die Wirkung von Open Source.
Schaffung offener Orte der Begegnung: Erfahrungen aus Riggisberg
Prof. Dr. Christoph Minnig, Dozent, FHNW, Institut für Nonprofit und Public Management
Jede politische Gemeinde kann bei VERD einen Bevölkerungstopf aktivieren. Das Geld im Bevölkerungstopf steht der Bevölkerung der entsprechenden politischen Gemeinde zur Verfügung. Einwohnerinnen und Einwohner, die zugleich Genossenschafterin oder Genossenschafter der VERD Purpose Genossenschaft sind, können Aktivitäten/ Projekte vorschlagen und über die Verteilung der Gelder bestimmen.
Die Richtschnur für die Mittelverteilung ist der Purpose Score. In der Gemeinde Riggisberg (erste Gemeinde, die den Bevölkerungstopf aktiviert hat) wird die Mittelverteilung seit August 2024 unter wissenschaftlicher Begleitung umgesetzt. In diesem Referat werden die ersten Erkenntnisse und die noch folgenden Aktivitäten vorgestellt.
Cyber Risk – Integrale Sicherheit
Die Informationstechnologien sind zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres Lebens geworden. Die hohe Komplexität und die stete Entwicklung erschweren den Unternehmen und den Nutzerinnen und Nutzern die Kontrolle über ihre IT zu behalten. Wissen ist der Schlüssel, damit die IT den vollen Nutzen entfalten kann.
Im Rahmen der Integralen Sicherheit werden die Bedürfnisse der Menschen, der Technik und der Organisation aufgenommen und bedarfsgerechte Lösungen entwickelt.
Ziel der Lösungen ist, dass jede Nutzerin und jeder Nutzer die IT bewusst und selbstbestimmt einsetzen kann, präventive Massnahmen selbstverständlich umsetzt und Abweichungen vom Normalbetrieb sofort erkennt – Wissen ist der Schlüssel.
Mit dem CyberCoach wird das Thema in Gemeinden visualisiert und greifbar. Die Nachhaltigkeit und Nachbetreuung wird über die Orte der Begegnung in den Gemeinden ermöglicht.
Bewusster Umgang und selbstbestimmtes Handeln
Gérald Vernez, Direktor, Stiftung digiVolution
Wie gelingt es, das abstrakte Thema der Cybersicherheit im Bewusstsein von Gemeinden und der Bevölkerung nachhaltig zu verankern? Der Ansatz der Stiftung digiVolution basiert auf «Nudging». Das Interesse wird geweckt und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt – an Ort und Stelle.
Ziel ist es, in jeder Gemeinde die Annäherung an das Thema temporär und/ oder permanent zu ermöglichen. Von mobilen, interaktiven Ausstellungen, über digitale Informations- und Ausbildungsmittel bis zu Fachpersonen, die lokal für Beratungen zur Verfügung stehen. Fakt ist, die digitale Welt betrifft uns alle. Und bereits mit wenigen Massnahmen kann ein selbstbestimmtes Handeln möglich werden.
Gesellschaftspolitik
- Der Vereinsamung mit lebendigen Orten der Begegnung entgegenwirken
- Gesellschaftlich sinnstiftende Lösungen, die ein faires und respektvolles Miteinander möglich machen, zum Nutzen aller
- Relevante gesellschaftliche Themen in einem attraktiven Rahmen aufgreifen, individuelle Lösungen greifbar und zugänglich machen – basierend auf lokaler Verbundenheit und mit Erhalt der Wertschöpfung in der Region.
Diesen Herausforderungen stellt sich das Projektteam «Gesellschaftspolitik». Die Umsetzbarkeit eines ersten Lösungsansatzes wird unter dem Titel «Treff» mit Pilotprojekten in der Stadt Lenzburg und der Gemeinde Fahrwangen in der Praxis getestet.
Die Betrachtung mehrerer gesellschaftlicher Problemstellungen zeigte, dass die Durchmischung der unterschiedlichen Gruppen und Interessen der Bevölkerung ein zielführender Ansatz ist. Mit dem Konzept «Treff» entsteht ein Leitfaden, der Gemeinden eine Hilfe bei der Schaffung lebendiger Orte der Begegnung bietet und mit den Pilotumsetzungen konkrete Anwendungen zeigt.
Einsamkeit als gesellschaftliche Herausforderung – mit Orten der Begegnung die zunehmende Vereinsamung stoppen
Patrizia Steinacher, Vorsitzende der Geschäftsleitung, Alters- und Pflegeheim Länzerthus
Einsamkeit tritt in allen Alters- und Gesellschaftsschichten auf. Mit lebendigen Orten der Begegnung soll die Durchmischung der Gesellschaft gefördert und der Austausch und die gegenseitige Unterstützung und Hilfestellung ermöglicht werden. Aber welche Objekte eignen sich als Ort der Begegnung? Was für Angebote und Aktivitäten führen zu einer Durchmischung? Wer finanziert, organisiert und betreibt den Ort der Begegnung?
Das Alters- und Pflegheim Länzerthus in Rupperswil hat sich auf den Weg zu einem Ort der Begegnung aufgemacht. Was bereits unternommen wurde, welche Erfahrungen gemacht und welche Erkenntnisse gewonnen wurden, zeige ich beispielhaft auf.
Energie / Umwelt
Die Energiewende und die Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes sind besonders für kleinere Städte und Gemeinden eine grosse Herausforderung. Diese können einen wichtigen Beitrag zur Klimastrategie und zum Erreichen des Netto-Null Ziels leisten.
Wir stellen den aktuellen Stand vor und diskutieren die Handlungsfelder für Städte und Gemeinden.
Realisierung komplexer Projekte in Gemeinden
Ursula Dubois, Leiterin des Schweizer Netzwerks für Sozial- und Politikmanagement SOCIOLUTION
Projekte zur Energiewende, zu einer CO2 neutralen Mobilität oder einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung, Transformationen hin zu einer Kreislaufwirtschaft, Reorganisationen im Gesundheitssystem oder im Bildungswesen sind hochkomplexe Vorhaben, die sich ohne die Akzeptanz durch die Direktbetroffenen und die relevanten Interessengruppen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kaum erfolgreich umsetzen lassen.
Partizipative Entwicklung von Projekten, Stakeholder orientierte Planungen, Ko-Kreation von neuen Lösungsansätzen beschreiben Prozesse, mit denen Betroffene und Interessierte sehr früh an der Ausgestaltung von Projekten beteiligt werden, um diese so weit wie möglich bedürfnisgerecht aufzustellen.
Solche Prozesse erfordern von Unternehmen und Verwaltungen ein hohes Mass an Flexibilität und Fähigkeit zum Perspektivenwechsel, an Offenheit und Transparenz. Wie sie von innen – als Mindset und DNA einer Organisation – nach aussen – als Entwicklung einer stabilen Beziehung mit den Stakeholdern – aufgebaut werden können, möchte ich hier aus meiner Erfahrung berichten.
Klimastrategie – mögliches Vorgehen mit Fokus auf die öffentliche Hand
Nana von Felten, Projektleiterin Klima, Kanton Aargau, Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Abteilung Landschaft und Gewässer
Um das nationale und internationale Netto-Null Ziel bis spätestens 2050 zu erreichen, braucht es Massnahmen auf allen Ebenen: Städte und Gemeinden, Kanton und Bund sowie Unternehmen. Eine entsprechende Klima-Strategie hilft, die relevanten Handlungsspielräume zu erkennen und zu nutzen. Welche Bausteine gehören in eine Klima-Strategie, wo und wie werden die Systemgrenzen gesetzt? Braucht es ein Monitoring?
Anhand der kantonalen Klimastrategie wird ein mögliches Vorgehen mit Fokus auf die öffentliche Hand skizziert.
Energiezukunft – auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel
Dr. Gianfranco Guidati, Projektleiter, Energy Science Center, ETH Zürich
Photovoltaik, Wärmepumpen und Elektroautos – haben wir damit Netto-Null erreicht? Sicher, diese drei Technologien bilden die unverzichtbare Basis, aber es braucht noch mehr. Biogas, Geothermie oder doch auch Wasserstoff? Die Antwort ist meistens «es kommt darauf an»: Wie wir uns in Europa integrieren, wie wir zu innovativen Technologien stehen, manche davon auch “in my backyard”.